Explore Lombok
Nach drei Wochen Bali-Urlaub, zehn Tagen auf Gili Trawangan und vier auf Gili Air war es an der Zeit, mal wieder Abenteuer zu erleben.
Unsere Destination dafür? Lombok.
Unsere Destination dafür? Lombok.
Die Insel ist wie der Rest Indonesiens muslimisch geprägt und verglichen mit Bali noch absolut authentisch. Prinzipiell konzentriert sich der Tourismus hier auf drei Regionen: Sengiggi, Kuta und den Rinjani Nationalpark.
Sengiggi
Wir erkundeten die Gegend mit einem Roller, fuhren zunächst durch einen natürlichen Affenwald und später an der Ostküste entlang zurück. Dabei offenbarten sich wunderschöne Buchten und einsame Strände...
Bei einem unserer Stopps sprachen uns drei schüchterne Jugendliche an, die unsere Namen erfahren wollten und wo wir herkommen und was uns nach Indonesien geführt hat. (War der Grund nicht offensichtlich? 👇)
"Yaa... You want?"
"Ähm, yes?"
Schnurstracks lief einer der Jungs los und hirschte die nächstbeste Palme hinauf, während der Andere eine Machete auftrieb. Im Nu hielten wir die wohl frischesten Kokosnüsse aller Zeiten in den Händen und ließen sie uns schmecken.
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| Blick auf Bali und unseren erklommenen Mount Agung |
Rinjani Nationalpark
Eigentlich wollten wir den Mount Rinjani als zweithöchsten Vulkan Indonesiens in einem mehrtägigen Trekking besteigen. Es stellte sich jedoch heraus, dass Touren während der Regenzeit offiziell verboten sind und erst in wenigen Wochen wieder stattfinden dürfen. Trotzdem wollten wir uns das Massiv aus der Nähe nicht entgehen lassen und beschlossen, einen Ausflug in das "Start"-Dorf Senaru zu unternehmen. Dafür packten wir das Nötigste in unsere Tagesrucksäcke, verstauten die großen Backpacks in der Unterkunft in Sengiggi und mieteten ein Moped für die kommenden Tage. Eine zweistündige Fahrt vorbei an Reisfeldern, Bergen, Palmen, grüßenden Indonesiern und durch einen heftigen Regenschauer endete schließlich am Vulkan in Senaru.
In Senaru stießen wir auf eine hübsche Bungalowanlage mit einem sagenhaften Blick über das dichtbewachsene Dschungeltal und den darüber thronenden Rinjani.
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| Rechts im Wald blitzte sogar der Wasserfall Sendang Gile hervor |
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| Blick von der Terrasse am Morgen |
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| Der Mount Rinjani mit einer Gesamthöhe von 3726 Metern |
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| So sieht das Schmuckstück übrigens im Krater aus - mit See und einem weiteren Minivulkan (Googlebild) |
Nicht weit von unserem Bungalow befanden sich zwei Wasserfälle, die wir in aller Frühe (vor den einheimischen "Touristenströmen") in Angriff nahmen...
Für den folgenden Tag planten wir einen Trip entlang der Nord- und Ostküste, um das wirklich ursprüngliche Lombok zu entdecken...

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| In den Dörfern liefen regelmäßig große Gruppe an Schulkindern, die jedes Mal freudig HEEEEELLLLOOOO kreischten, wenn wir vorbei kamen. |
Gedankenverloren fuhren wir durch die herrliche Umgebung u d versuchten dabei, so viel wie möglich in Erinnerung zu behalten. Nach einigen Stunden entdeckte ich plötzlich die "Giant Trees" am Straßenrand, von denen ich am Abend zuvor gelesen hatte. Verdammt, wir waren schon viel, viel zu weit im Süden. Umkehren wollten wir nun nicht mehr, also blieb uns nur der lange Pass durch die Berge...
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| Der Giant Tree Forest |
Ein paar Kilometer nachdem wir wieder den Eingang zum Nationalpark passiert hatten, suchten wir allerdings vergeblich danach. Und diesmal war es wirklich dringend, denn wir fuhren schon ein Weilchen auf Reserve. Gerade mühten wir uns eine leere Dschungelstraße hinauf, da entdeckten wir eine einsame Bude am Wegesrand. Jackpot!
Eigentlich. Wie es der Zufall wollte, verkaufte nämlich ausgerechnet dieser Stand kein Benzin.
"Kopi, Kopi????!" bot der Besitzer stattdessen freundlich an und da es gerade begann, verheißungsvoll zu tröpfeln, setzten wir uns.
Eigentlich. Wie es der Zufall wollte, verkaufte nämlich ausgerechnet dieser Stand kein Benzin.
"Kopi, Kopi????!" bot der Besitzer stattdessen freundlich an und da es gerade begann, verheißungsvoll zu tröpfeln, setzten wir uns.
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| "Satu kopi silahkan!" |
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| Nieselregen in einem Gebirge in Südostasien ist meist der Vorbote eines heftigen Regenschauers... |
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| Chillen mit den Locals |
Nach einer Stunde ebbte der Regen ab und wir fuhren zurück in den kleinen Ort Suela, tankten auf und entdeckten einen einladenden Restaurant-Wegweiser. Wir folgten der Beschilderung bis in die nächste Siedlung und fanden an besagtem Platz einen saftig grünen, duftenden und verwachsenen Garten vor.
Wir streunten ein wenig herum und stellten fest, dass wir alleine waren. Ein Mann aus dem Dorf hatte uns allerdings gesehen und rief den Besitzer, der gerade kam, als wir gehen wollten.
Von ihm bekamen wir zwar kein Essen, da die Anlage eher (ehemalige?) Unterkunft als Restaurant war, aber er machte uns Tee und Kaffee. Außerdem bot er uns gute Zigaretten mit Tabak aus der Region an, die wir dankend ablehnten.
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| Abstecher zum Aussichtspunkt |
Anschließend fuhren wir noch ein wenig weiter zurück, um einen Regenmantel für Krissi als Fahrer aufzutreiben...
Je weiter wir in den Dschungel und das Gebirge eindrangen, desto kälter und nebliger wurde es. Die Straße führte durch dichten Regenwald, überall hingen Lianen herab und immer wieder ließen sich graue Makakenäffchen blicken.
Nach einer Weile gelangten wir wieder in die Zivilisation und wann immer wir kurz anhielten, um ein schnelles Foto zu schießen, begegnete uns die indonesische Standartfrage "Where you going?". Antworteten wir darauf mit "Senaru", rissen die Indonesier ihre Augen auf, runzelten die Stirn und sagten "Ohhhhh. Senaru! Veeeeeery faaaaar"
Tatsächlich hatten wir noch ein ganzes Stück Fahrt vor uns und es drohte langsam dunkel (und noch eisiger) zu werden.
Nach insgesamt 150 Kilometern (die Krissi übrigens trotz der schwierigen Witterungsbedingungn komplett allein gefahren ist) und sechs Stunden auf dem Moped schafften wir es zurück nach Hause. Die Eindrücke des Tages waren überwältigend und wir fielen kurz nach dem Abendessen im Dorf totmüde in unsere Betten. Was für eine Hammertour.
Am nächsten Morgen verließen wir den Nationalpark schon wieder in Richtung Senggigi. Leider hatte sich das schlechte Wetter vom Vortag aus den Bergen verlagert und bescherte uns nun strömenden Regen auf dem Heimweg. Der teure Regenponcho von gestern machte sich mittlerweile mehr als bezahlt, so dass immerhin Krissi halbwegs trocken blieb. Ich hingegen war nach wenigen Minuten hoffnungslos durchnässt. Zwar hätten wir anhalten und warten können, aber ich ahnte, dass das kein einfacher Schauer war.
Dann geschah es.
Dann geschah es.
Aus einer kleinen Seitenstraße schossen zwei Jungs auf einem Moped heraus, sahen uns zu spät und kamen erst mitten auf unserer Fahrbahn zum Stehen. Bremsen war unmöglich und so rammten wir unvermeidlich direkt in ihre Breitseite.
Sofort ertönte Hundegebell aus allen Ecken, das halbe Dorf strömte herzu und zog uns vier und die Mopeds von der Straße. Ich sah Krissi an. Ihr ging es gut. Auch mir tat nichts weiter weh.
Und die Jungs?
Vor lauter Menschen um uns herum hatten wir Schwierigkeiten sie auszumachen, aber anscheinend war auch bei ihnen alles in Ordnung, da sie sich keine drei Minuten später aus dem Staub machten...
Sofort schoben die Locals unseren Scooter in die Werkstatt gegenüber und checkten alles durch. Das Moped an sich hatte es - wie wir - im Großen und Ganzen fast unversehrt überstanden. Der Schaden begrenzte sich auf das zerbrochene Kunststoffgehäuse und eine leicht verschobene Lenkachse. Die Leute versicherten sich mehrmals, dass es uns gut ging und gaben uns anschließend die Adresse einer 30 Kilometer entfernten Werkstatt.
Die Weiterfahrt verlief schleppend, es regnete noch immer sieandauernd Eimern und mit einem verbogenen Lenker war besondere Vorsicht geboten. Als wir den Reparaturshop erreichten, wurden wir abgewiesen. "Don't have" hieß es. Wenigstens bekamen wir die Adresse für eine richtige Honda-Werkstatt. Dort konnte zwar der Lenker repariert werden, nicht jedoch das Gehäuse. Dafür wäre das Modell noch zu neu, Ersatzteile gibt es nur im entfernten Mataram.
"Tut was ihr könnt" sagten wir schulterzuckend und setzten uns klitschnass in den eiskalten Warteraum. Nach einer Stunde waren die Jungs fertig, wir zahlten läppische 15 Euro und kehrten im strömenden Regen nach Senggigi zurück. Dort wollten wir noch eine Nacht verbringen, ehe es nach Kuta in den Süden ging. Doch als wir unsere Unterkunft erreichten, war niemand zu Hause. Niemand, außer der kleine Sohn unserer Vermieter. Leider wusste dieser weder, wann seine Eltern kamen, noch, ob es überhaupt noch Zimmer gab. Mehrmals versuchte er es auf den Handys, aber niemand hob ab. Uns blieb also nichts anderes übrig als zu warten. Müde, hungrig und durchgefroren.
Nach zwei ewigem Stunden kamen endlich die Eltern zurück. Wir erklärten die Situation und unsere Gastgeber reagierten gelassen, schließlich ist ein Rollerunfall in Asien alles andere als unüblich.
Unser Gastgeber nahm den Roller in Augenschein und sagte dann, die Angelegenheit müsse er mit dem Fahrzeugvermieter abklären. Denn wie der Zufall es wollte, gehörte das gute Ding nicht unserem lieben Gastvater, sondern einem Idioten der Extraklasse. Als wir diesen kurz darauf kennenlernten, sahen unsere Chancen ganz schön schlecht aus. Bei dem half kein kleine-Mädchen-Bonus, keine geschauspielerte Krokodilsträne. Ohne mit der Wimper zu zucken verkündete er für den entstandenen Schaden 300 US-Dollar kassieren zu wollen. Pah, für ein paar Schönheitsfehler am Lenker!
Bei dieser Frechheit musste selbst unser Gastgeber schmunzeln, denn er wusste wie lächerlich die Summe war. Er redete auf den Vermieter ein, vertrat unsere Position und bat ihn die Kosten einzeln aufzuschlüsseln. Schließlich handelten wir die Sache auf 80 USD herunter. Immer noch viel zu viel, das wussten wir, aber weniger war partout nicht drin.
Abschließend mussten wir auch noch in ein Hostel umziehen, da unser Homestay leider doch ausgebucht war. Spät abends ließen wir uns endlich in die Betten fallen und schliefen fester denje. Endlich.
Am Morgen rüttelte plötzlich jemand an meinem Bett.
Ich schlug die Augen auf, doch da war niemand. Ich blinzelte ein paar Mal und es rüttelte weiter.
"War das gerade ein... Erdbeben?"
Ja, tatsächlich. Aber nach dem Tag gestern konnte uns sowieso nichts mehr schocken.
Kuta Lombok:
Wir waren froh Sengiggi am nächsten Morgen verlassen zu können. In Kuta erkundeten wir Strände, bekletterten die grün bewachsenen Klippen und haargenau jede Menge Regengüsse aus.
Hach, mein schönes Lombok. Aku merindukanmu!
Und die Jungs?
Vor lauter Menschen um uns herum hatten wir Schwierigkeiten sie auszumachen, aber anscheinend war auch bei ihnen alles in Ordnung, da sie sich keine drei Minuten später aus dem Staub machten...
Sofort schoben die Locals unseren Scooter in die Werkstatt gegenüber und checkten alles durch. Das Moped an sich hatte es - wie wir - im Großen und Ganzen fast unversehrt überstanden. Der Schaden begrenzte sich auf das zerbrochene Kunststoffgehäuse und eine leicht verschobene Lenkachse. Die Leute versicherten sich mehrmals, dass es uns gut ging und gaben uns anschließend die Adresse einer 30 Kilometer entfernten Werkstatt.
Die Weiterfahrt verlief schleppend, es regnete noch immer sieandauernd Eimern und mit einem verbogenen Lenker war besondere Vorsicht geboten. Als wir den Reparaturshop erreichten, wurden wir abgewiesen. "Don't have" hieß es. Wenigstens bekamen wir die Adresse für eine richtige Honda-Werkstatt. Dort konnte zwar der Lenker repariert werden, nicht jedoch das Gehäuse. Dafür wäre das Modell noch zu neu, Ersatzteile gibt es nur im entfernten Mataram.
"Tut was ihr könnt" sagten wir schulterzuckend und setzten uns klitschnass in den eiskalten Warteraum. Nach einer Stunde waren die Jungs fertig, wir zahlten läppische 15 Euro und kehrten im strömenden Regen nach Senggigi zurück. Dort wollten wir noch eine Nacht verbringen, ehe es nach Kuta in den Süden ging. Doch als wir unsere Unterkunft erreichten, war niemand zu Hause. Niemand, außer der kleine Sohn unserer Vermieter. Leider wusste dieser weder, wann seine Eltern kamen, noch, ob es überhaupt noch Zimmer gab. Mehrmals versuchte er es auf den Handys, aber niemand hob ab. Uns blieb also nichts anderes übrig als zu warten. Müde, hungrig und durchgefroren.
Nach zwei ewigem Stunden kamen endlich die Eltern zurück. Wir erklärten die Situation und unsere Gastgeber reagierten gelassen, schließlich ist ein Rollerunfall in Asien alles andere als unüblich.
Unser Gastgeber nahm den Roller in Augenschein und sagte dann, die Angelegenheit müsse er mit dem Fahrzeugvermieter abklären. Denn wie der Zufall es wollte, gehörte das gute Ding nicht unserem lieben Gastvater, sondern einem Idioten der Extraklasse. Als wir diesen kurz darauf kennenlernten, sahen unsere Chancen ganz schön schlecht aus. Bei dem half kein kleine-Mädchen-Bonus, keine geschauspielerte Krokodilsträne. Ohne mit der Wimper zu zucken verkündete er für den entstandenen Schaden 300 US-Dollar kassieren zu wollen. Pah, für ein paar Schönheitsfehler am Lenker!
Bei dieser Frechheit musste selbst unser Gastgeber schmunzeln, denn er wusste wie lächerlich die Summe war. Er redete auf den Vermieter ein, vertrat unsere Position und bat ihn die Kosten einzeln aufzuschlüsseln. Schließlich handelten wir die Sache auf 80 USD herunter. Immer noch viel zu viel, das wussten wir, aber weniger war partout nicht drin.
Abschließend mussten wir auch noch in ein Hostel umziehen, da unser Homestay leider doch ausgebucht war. Spät abends ließen wir uns endlich in die Betten fallen und schliefen fester denje. Endlich.
Am Morgen rüttelte plötzlich jemand an meinem Bett.
Ich schlug die Augen auf, doch da war niemand. Ich blinzelte ein paar Mal und es rüttelte weiter.
"War das gerade ein... Erdbeben?"
Ja, tatsächlich. Aber nach dem Tag gestern konnte uns sowieso nichts mehr schocken.
Wir waren froh Sengiggi am nächsten Morgen verlassen zu können. In Kuta erkundeten wir Strände, bekletterten die grün bewachsenen Klippen und haargenau jede Menge Regengüsse aus.
Hach, mein schönes Lombok. Aku merindukanmu!
Bis Bald
Ellie
Ellie























































































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