Phnom Penh, Stung Treng und Banlung
Mit der ersten Fähre des Tages verließen wir am Samstag unser Paradies. Zurück in der Zivilisation Sihanoukvilles frühstückten wir und ließen die wunderbare Zeit auf der Insel Revue passieren. Ein unbequemer Bus fuhr uns schließlich in die Hauptstadt zurück. Dort wollten wir am nächsten Tag ein Museum besuchen, das uns die Geschichte Kambodschas näher bringen sollte.
Am späten Nachmittag betraten wir also das ehemalige Gefängnis Tuol Sleng.
"Bei dem Gebäudeensemble handelt es sich um eine ehemalige Schule der Stadt, das von den roten Khmer nach der Eroberung Phnom Penhs als Gefängnis mit systematischer Folterung der Insassen genutzt wurde. Dazu wurden die vier Gebäude der Schule mit einem Elektrozaun umgeben und die Klassenräume in Gefängniszellen und Folterkammern umgewandelt. Zwischen 1975 und 1979 waren zwischen 14 000 und 20 000 Menschen aus allen Teilen Kambodschas dort inhaftiert, unter anderem auch solche Mitglieder der Roten Khmer, die in den Augen der Führung als Verräter galten." (Quelle)
Ehemaliger Schulhof mit Opfer-Denkmal |
Das Ziel der Roten Khmer war die Abschaffung der Klassengesellschaft und die Errichtung eines vollständigen Agrar- und Bauernstaates. Jegliche Städte wurden entvölkert, indem die Einwohner auf das Land getrieben und dort zu Schwerstarbeit gezwungen wurden. Die gesamte intelektuelle Elite des Landes sah man als Feind des Systems an und musste deshalb eliminiert werden. Dabei reichte es oft, wenn man nur Lesen oder Schreiben beherrschte.
Dem Regime fielen schätzungsweise circa 1,7 bis 2,2 Millionen (bei einer Gesamtbevölkerung von ungefähr 7 Millionen!) Menschen zum Opfer.
Die Vierjährige Schreckensherrschaft der Roten Khmer endete, als die Vietnamesen das Regime aufgrund von Grenzstreitigkeiten stürzten.
Dem Regime fielen schätzungsweise circa 1,7 bis 2,2 Millionen (bei einer Gesamtbevölkerung von ungefähr 7 Millionen!) Menschen zum Opfer.
Die Vierjährige Schreckensherrschaft der Roten Khmer endete, als die Vietnamesen das Regime aufgrund von Grenzstreitigkeiten stürzten.
Tuol Sleng in Phnom Penh war das größte der Gefängnisse und bot mit seiner originalen Einrichtung, den dazugehörigen Fotografien und Geschichten bedrückende Einblicke in die nicht allzu lang vergangene Historie des Landes.
Nachdenklich verließen wir das Gebäude und entschieden, anschließend im Nationaltheater eine typisch kambodschanische Tanzvorstellung anzusehen. Diese war wirklich wunderschön und brachte uns auf andere Gedanken. Vor allem machte sie uns wieder ein bisschen glücklicher, mit dem Wissen, dass Tradition und Kunst dunkle Zeiten wie jene der Roten Khmer-Regierung überstehen können.
Das Gebäude des Nationaltheaters. (Unsere Veranstaltung war allerdings Open air) |
Am folgenden Tag nahmen wir den Bus nach Stung Treng in den Norden. Wir waren schon sehr zeitig am Busbahnhof in Phnom Penh und hätten eigentlich noch eine Dreiviertelstunde Wartezeit gehabt, doch ein junger Kambodschaner hinter dem Schalter buchte uns um und wir konnten auf der Stelle in einen anderen Bus einsteigen. Nach ein paar Stunden Fahrt rief jemand "Stung Treng, Stung Treng". Draußen war jedoch weit und breit keine Stadt zu sehen. Vielleicht hatten wir uns auch nur verhört, hier klingt ja alles gleich. Fünf Minuten später hielten wir jedoch tatsächlich an.
"Stung Treng????"
"Yes, yes Stung Treng"
Also stiegen wir aus und standen plötzlich am Rande einer großen Straße, neben uns ein Schild mit der Aufschrift "Stung Treng 3000 Meter". Tja, das ist eben der Nachteil, wenn man einfach so in einen anderen Bus gesteckt wird... Aber wir waren im Nachhinein froh, dass er überhaupt angehalten hatte. Außerdem war die Situation halb so wild, da wir umgehend (und kostenlos) von einem netten Mann auf dem Pickup mitgenommen wurden. In Asien klappt eben doch immer alles irgendwie!
Am Nachmittag mieteten wir uns Mopeds und fuhren zu einem Restaurant direkt am Sekong.Am nächsten Morgen vor der Abfahrt frühstückten wir backwarme, super leckere Waffeln am Straßenstand und besuchten den morgendlichen Markt der Stadt. Dieser war aufgrund seiner Vielfalt sogar der Beste, den wir bis dato gesehen hatten!
Zusammen mit 12 Kambodschanern, zwei Babys, zehn Bierkisten, sieben Eierpaletten, ein bisschen zu viel Hühnerkot, Karotten, Kohl, ein paar Kilo Frischfleisch und einer lauten Quasselnstrippe als Fahrer machten wir uns später am Vormittag im mini Minivan auf den Weg nach Preah Runkel. Dort sollte unser erster Homestay, eine Übernachtung im Zuhause einer einheimischen Familie, stattfinden. Nach unserer Ankunft liefen wir ein bisschen durch den Ort, denn Preah Runkel war die Definition eines kambodschanischen Dorfes: Holzhäuser auf Stelzen, kleine Felder zwischen den Grundstücken, freilaufende Kühe, Schweine, Hühner.
Eigentlich wollten wir uns das Dorf anschauen.
Aber stattdessen schaute das Dorf uns an.
Überall riefen Kinder aus ihren Gärten HEEEEELLLOOOOOOO, Erwachsene hielten inne und beäugten uns Neuankömmlinge. Man spürte die Skepsis, war aber keinesfalls unwillkommen.
ein kambodschanisches Dorf bei Abendsonne |
die örtliche Polizeistation |
so süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß |
Aber stattdessen schaute das Dorf uns an.
Überall riefen Kinder aus ihren Gärten HEEEEELLLOOOOOOO, Erwachsene hielten inne und beäugten uns Neuankömmlinge. Man spürte die Skepsis, war aber keinesfalls unwillkommen.
Irgendwann setzten wir uns an den Tisch einer offenen Küche, fragten nach Essen und bekamen eine Nudelsuppe serviert.
Als wir zurück an unserem Haus waren, legte ich mich in eine Hängematte und nickte kurz ein, bis unser Guide für den nächsten Tag vorbei zur Begrüßung vorbei schaute. Da unsere "Gastmutter" überhaupt kein englisch sprach, fragten wir ihn, ob wir in der Küche helfen könnten. Aber klar doch! Mama durfte Gurken schnippeln, Krissi Knoblauch haxeln und ich... Fotos machen.
Die Holzhäuser hier sind wirklich sehr einfach und vergleichbar mit Scheunen, bloß eben auf Stelzen. Überall sind Ritzen und Schlitze in Wänden und Boden, weshalb abends Mücken und Kälte ein leichtes Spiel haben. Gegen ersteres schaffte immerhin ein großes Moskitonetz Abhilfe...
Nach einer kalten Nacht freuten wir uns auf ein Nudelsuppen-Frühstück (beneidenswert, nicht wahr?) und Bananen. Danach holte uns Mr Hen ab und brachte uns zu seinem Boot, mit dem wir eine ganze Weile flussaufwärts fuhren.
Der Mekong wurde ganz breit und wir stoppten das Boot, denn in dieser Senke leben vier Irawadidelfine.
Als wir zurück an unserem Haus waren, legte ich mich in eine Hängematte und nickte kurz ein, bis unser Guide für den nächsten Tag vorbei zur Begrüßung vorbei schaute. Da unsere "Gastmutter" überhaupt kein englisch sprach, fragten wir ihn, ob wir in der Küche helfen könnten. Aber klar doch! Mama durfte Gurken schnippeln, Krissi Knoblauch haxeln und ich... Fotos machen.
Die Küche |
Reis, Suppe mit Gemüse und angebratene Gurken (hmmmmm!) |
Nach einer kalten Nacht freuten wir uns auf ein Nudelsuppen-Frühstück (beneidenswert, nicht wahr?) und Bananen. Danach holte uns Mr Hen ab und brachte uns zu seinem Boot, mit dem wir eine ganze Weile flussaufwärts fuhren.
Wir mussten nicht lange warten, als sich auch schon der erste blicken ließ. Mit einem leisen Pssssscchhhhh und für ganze 2 Sekunden. Leider viel zu kurz, um ein Bild zu schießen.
Nachdem wir sie ein paar Mal gesehen hatten, ging es weiter flussaufwärts, bis wir an der Hütte einer Familie anlegten an und durch den Dschungel zu einem Wasserfall wanderten. Für ein Stück begleitete uns sogar ein kleiner Hund, der eigentlich mögliche Schlangen vor uns auf dem Weg verscheuchen sollte. Stattdessen buddelte er aber im Unterholz, purzelte über Wurzeln oder setzte zu kurzen Sprints durch die Büsche an. Nicht sehr hilfreich, aber süß 😊
... Deshalb habe ich mir eins von Google gemopst, auch wenn sie in Wirklichkeit nicht gesprungen sind. Guckt mal wie niiiiiedlich die sind! |
Das letzte Stückchen zum Wasserfall verlief auf einer Straße... |
Sopheakmit Waterfall |
Der Rückweg war schweißtreibend. Nicht nur für uns, auch für Mr Hen, denn dieser trug über zwei Unterhemden ein Shirt, Schal und eine dicke Jacke (siehe Bild). Im Laufe der Zeit fragte ihn jeder von uns (unabhängig voneinander!!!), ob ihm nicht warm sei. Klar, meinte er. Aber es war kalt heute morgen. Ich gab ihm Recht und bewunderte ihn insgeheim, dass er durchzog und die Klamotten einfach anließ, auch wenn er wirklich schweißnass war.
Zurück auf dem Boot döste ich ein wenig und wir machten ein Stück weiter flussabwärts Halt für ein Nudelsuppen-Mittagessen mit Kokosnüssen und Bananen. Danach ließen wir uns mit unseren Kajaks auf dem Mekong treiben... Beziehungsweise ich, Krissi paddelte. 😅
Dabei machte sich Mr Hen einen Spaß daraus, mich mit dem Paddel nass zu spritzen, obwohl ich das trübe Mekongwasser doch eigentlich gar nicht an der Haut haben wollte...
Einmal komplett nass, war es mir dann auch egal und wir gingen einfach alle im Fluss baden.
Bevor die Sonne unterging, luden wir die Kajaks auf das Boot und fuhren zurück zu unserem zweiten Homestay in einem anderen Dorf. Wir stiegen aus und wurden abermals von HEEEELLOOOO's und Gekicher aus allen Richtungen begrüßt, bevor wir zu unserem Haus geführt wurden. Irgendwo ertönte unglaublich laute (furchtbar schreckliche) Musik und wir gingen los, um der Quelle auf den Grund zu gehen. Auch, wenn wir eigentlich schon wussten, was uns erwartete: eine Hochzeit.
Mr Hen, das alte Schlitzohr! |
Bevor die Sonne unterging, luden wir die Kajaks auf das Boot und fuhren zurück zu unserem zweiten Homestay in einem anderen Dorf. Wir stiegen aus und wurden abermals von HEEEELLOOOO's und Gekicher aus allen Richtungen begrüßt, bevor wir zu unserem Haus geführt wurden. Irgendwo ertönte unglaublich laute (furchtbar schreckliche) Musik und wir gingen los, um der Quelle auf den Grund zu gehen. Auch, wenn wir eigentlich schon wussten, was uns erwartete: eine Hochzeit.
Hochzeiten in Kambodscha sind nämlich so eine Sache. An JEDER Ecke wird STÄNDIG geheiratet und zwar so, dass das auch ALLE mitbekommen. Dafür werden bunte Zelte aufgestellt, riesige Mengen an Essen zubereitet und die Musik für drei Tage auf vollste Lautstärke aufgedreht (man kann sich gute 500 Meter entfernt befinden und es fühlt sich trotzdem so an, als säße man mit dem Ohr direkt an den Boxen). Wir sind nicht selten mit schrecklicher kambodschanischer Musik (eine Mischung aus schlechtem Hardcore-Techno und komischen Liebesliedern) eingeschlafen. So also auch diese Nacht.
Aber bevor es ins Bett ging, gab es natürlich noch Nudelsuppen-Abendbrot am Ufer des Mekongs. Wir setzten uns an den einzigen Tisch einer Veranda und waren bereit zum Essen. Halt, eins fehlte noch. Die Gastgeberin schaltete den Ventilator und eine Lampe über unseren Köpfen ein. Nun konnte es los gehen. Kurz blinzelte ich, da ich etwas im Auge hatte, und schwupps war mein Essen übersät mit unzähligen schwarzen Pünktchen. Nanu? Auch Mamas Teller neben mir war merkwürdig gesprenkelt...
Ich sah nach oben. Und musste wieder blinzeln.
Das Licht über uns zog hunderte, winzige Insekten an, die durch den Wind des Ventilators nach unten gedrückt wurden. Direkt in mein Auge. Und unser Essen.
Zwar wurden Lampe und Ventilator auf unseren Wunsch hin wieder ausgestellt, aber da war es schon zu spät. Ein paar einzelne Reiskörner aßen wir noch, dann war der Hunger wie weggeblasen (haha).
Wir ließen den Abend kartenspielend auf der Terasse ausklingen und entdeckten dabei ein Gekko besonders schöner Sorte...
Früh am Morgen wurden wir mit einem Minivan zurück nach Stung Treng gefahren. Die letzte Station auf kambodschanischem Boden sollte Banlung werden.
Banlung liegt in der Region Ratanakiri im Nordosten des Landes, grenzt an Laos/Vietnam und ist vermutlich eine der unberührtesten, am wenigsten besuchten Regionen Kambodschas. Wir hatten dort fünf Nächte in einer hübschen Eco-Lodge gebucht, da wir wegen des Visums frühestens am 24.01. nach Vietnam einreisen konnten. Unsere Unterkunft war eine kleine grüne Oase am Rande der grauen Stadt und wir nutzten die Zeit, um Blog, Tagebuch oder Postkarten zu schreiben. Krissi und ich hatten das Budget-Zimmer mit Baumhausfeeling gewählt, während meine Eltern den Deluxe Bungalow zwischen Cashewbäumen bezogen.
Aber bevor es ins Bett ging, gab es natürlich noch Nudelsuppen-Abendbrot am Ufer des Mekongs. Wir setzten uns an den einzigen Tisch einer Veranda und waren bereit zum Essen. Halt, eins fehlte noch. Die Gastgeberin schaltete den Ventilator und eine Lampe über unseren Köpfen ein. Nun konnte es los gehen. Kurz blinzelte ich, da ich etwas im Auge hatte, und schwupps war mein Essen übersät mit unzähligen schwarzen Pünktchen. Nanu? Auch Mamas Teller neben mir war merkwürdig gesprenkelt...
Ich sah nach oben. Und musste wieder blinzeln.
Das Licht über uns zog hunderte, winzige Insekten an, die durch den Wind des Ventilators nach unten gedrückt wurden. Direkt in mein Auge. Und unser Essen.
Zwar wurden Lampe und Ventilator auf unseren Wunsch hin wieder ausgestellt, aber da war es schon zu spät. Ein paar einzelne Reiskörner aßen wir noch, dann war der Hunger wie weggeblasen (haha).
Wir ließen den Abend kartenspielend auf der Terasse ausklingen und entdeckten dabei ein Gekko besonders schöner Sorte...
Der Tokeh
Ein traditionelles kambodschanisches Stelzenhaus |
Banlung liegt in der Region Ratanakiri im Nordosten des Landes, grenzt an Laos/Vietnam und ist vermutlich eine der unberührtesten, am wenigsten besuchten Regionen Kambodschas. Wir hatten dort fünf Nächte in einer hübschen Eco-Lodge gebucht, da wir wegen des Visums frühestens am 24.01. nach Vietnam einreisen konnten. Unsere Unterkunft war eine kleine grüne Oase am Rande der grauen Stadt und wir nutzten die Zeit, um Blog, Tagebuch oder Postkarten zu schreiben. Krissi und ich hatten das Budget-Zimmer mit Baumhausfeeling gewählt, während meine Eltern den Deluxe Bungalow zwischen Cashewbäumen bezogen.
Wer würde hier nicht gerne "arbeiten"? |
"Du?"
"Ja?"
"Wir haben Bettwanzen oder?"
"Ich glaube schon..."
"Was machen wir jetzt?"
"Keine Ahnung. Schlafen?"
"Na gut."
Und wir schliefen. Nicht gerade gut und lange, aber wir versuchten es zumindest.
Am nächsten Morgen wachten wir mit aberhunderten Bissen (die jucken wie SAU und sehen eklig aus, ich erspare euch die Bilder) am ganzen Körper auf. Bettwanzen, eindeutig. Und das nicht zum ersten Mal...
Nach dem Frühstück gaben wir an der Rezeption Bescheid und durften in ein Zimmer ziehen, dass parasitenfrei war, juhu! Solche Bisse sind zwar unfassbar nervig, aber schön war unsere Unterkunft trotzdem.
Am Samstag zogen Krissi und Papa los, um ein Tuktuk aufzutreiben. Diese waren in Banlung absolute Mangelware, da es so wenige Touristen beziehungsweise erschlossene Attraktionen in der Gegend gab. Die Zwei wurden nach einer ganzen Weile fündig, holten Mama und mich ab von der Lodge ab und wir wurden zum nahegelegenen Vulkansee gefahren. Dieser war inmitten eines Waldes und schimmerte in der Mittagssonne dunkelblau.
Um den See führte ein drei Kilometer langer Weg, an dem eine ganze Reihe einfacher Holzhütten mit Hängematten standen. Diese werden an den Wochenenden gerne von Einheimischen genutzt, um zu Picknicken, grillen, Geburtstage zu feiern oder einfach nur Musik zu hören.
Das Ganze ist leider nicht halb so idyllisch, wie es sich anhört. Die Kambodschaner pflegen ihre Musik nämlich sehr, sehr laut zu hören (leider nicht nur bei Hochzeiten) und schleppen dafür sogar metergroße Lautsprecher durch die Gegend. Die Beschallung war so furchtbar, dass mir der schlimmste deutsche Schlager wie Wellness fürs Gehör vorkam. Die kambodschanische Musik werde ich wahrlich nicht vermissen!
Unser eigenes Plätzchen für den Nachmittag war schnell gefunden: Holzhäuschen mit vier gespannten Hängematten. Eine Frau mit vielen gefüllten Plastikbechern kam vorbei und wir kauften ihr drei davon ab. Frischer Zuckerrohrsaft! Entspannt und mit musikalischer Untermalung (😑😑😑) ließen wir uns von Mama etwas von der Historie Kambodschas vorlesen.
Später machten meine Eltern noch die Runde um den See, während ich ein wenig vor mich hinschlummerte.
Als wir gegen Abend zurück zum Parkplatz liefen, war unser Tuktuk-Fahrer verschwunden. Ups! Ihm hatte es offenbar zu lange gedauert, obwohl Hin- und Rückfahrt ausgemacht waren und wir noch nicht einmal bezahlt hatten. Ärgerlich für ihn. Und uns, da wir den Heimweg zu Fuß antreten mussten. Berg runter, Berg rauf, geradeaus, links und nochmal laaaaaaaaaange gerade aus bis zur Stadt. Da wir ausschließlich auf einer großen Straße liefen, versuchten wir zu trampen. Leider verstanden die meisten Fahrer unser Handzeichen jedoch als Winken und grüßten zurück...
Das Ganze ist leider nicht halb so idyllisch, wie es sich anhört. Die Kambodschaner pflegen ihre Musik nämlich sehr, sehr laut zu hören (leider nicht nur bei Hochzeiten) und schleppen dafür sogar metergroße Lautsprecher durch die Gegend. Die Beschallung war so furchtbar, dass mir der schlimmste deutsche Schlager wie Wellness fürs Gehör vorkam. Die kambodschanische Musik werde ich wahrlich nicht vermissen!
Unser eigenes Plätzchen für den Nachmittag war schnell gefunden: Holzhäuschen mit vier gespannten Hängematten. Eine Frau mit vielen gefüllten Plastikbechern kam vorbei und wir kauften ihr drei davon ab. Frischer Zuckerrohrsaft! Entspannt und mit musikalischer Untermalung (😑😑😑) ließen wir uns von Mama etwas von der Historie Kambodschas vorlesen.
Später machten meine Eltern noch die Runde um den See, während ich ein wenig vor mich hinschlummerte.
Als wir gegen Abend zurück zum Parkplatz liefen, war unser Tuktuk-Fahrer verschwunden. Ups! Ihm hatte es offenbar zu lange gedauert, obwohl Hin- und Rückfahrt ausgemacht waren und wir noch nicht einmal bezahlt hatten. Ärgerlich für ihn. Und uns, da wir den Heimweg zu Fuß antreten mussten. Berg runter, Berg rauf, geradeaus, links und nochmal laaaaaaaaaange gerade aus bis zur Stadt. Da wir ausschließlich auf einer großen Straße liefen, versuchten wir zu trampen. Leider verstanden die meisten Fahrer unser Handzeichen jedoch als Winken und grüßten zurück...
Am nächsten Tag erkundeten wir die Gegend lieber mit Mopeds auf eigene Faust. Eine trockene, rote Staubstraße führte uns zum ersten Wasserfall. Drei einheimische Jungs turnten dort wie kleine Äffchen an den Bäumen und Lianen herum und trugen sehr zu meiner Unterhaltung bei.
Nach einer weiteren Staubstrecke erreichten wir den zweiten Wasserfall.
Ich stand auf der Mitte der Hängebrücke, als Krissi von rechts und Mama von links zugleich meinen Namen riefen. Verwirrt schaute ich einige Sekunden von Seite zu Seite und ging nach rechts, da Krissi energischer klang. Bei ihr angekommen, erfuhr ich den Grund.
"Geh mal aus'm Bild."
...
Nachdem Krissi fertig geknipst hatte, flitzte ich zum anderen Ende.
Als ich Mama erreichte, sagte sie mir, dass ihre Kamera fehle und Papa zurück gefahren sei. Warten war also angesagt.
Nach einer Dreiviertelstunde düste auch Krissi los, um bei der Suche zu helfen. Leider vergeblich... Vermutlich hatte sie jemand in der kurzen Zeit eingesteckt, da Mama genau wusste, wo sie die Kamera verloren haben musste. Wir sprachen noch mit ein paar Einheimischen und boten Finderlohn an, doch die Kamera blieb verschwunden.
Geknickt fuhren wir trotzdem noch zu einem dritten Wasserfall.
Der Rückweg war Dank einer intensiven Abendsonne wunderschön...
Wir kamen an einer Pagode vorbei, an der Mönche gerade den Garten pflegten. Sie verrieten uns, dass man vom Berg hinter der Pagode schön den Sonnenuntergang sehen könnte. Wir sausten auf unseren Mopeds los - und waren leider zu spät...
An unserem letzten Tag in Kambodscha unternahmen wir eine Mopedtour zum 30 Kilometer entfernten District Burkeo, in dem Edelsteine abgebaut werden.
Im Vorfeld hatten sich meine cleveren Eltern "Wo geht es zu den Edelsteinminen?" auf kambodschanisch übersetzen und einen Zettel schreiben lassen, da hier niemand englisch spricht/versteht.
Aufgrund sehr unpräziser Wegbeschreibungen verfuhren wir uns trotzdem zweimal, fanden aber schließlich doch zu unserem Ziel. Dort wurden wir gleich von drei Frauen belagert, die uns ihre kleinen Schätze verkaufen wollten.
Im Erdboden befinden sich circa 15 Meter tiefe Löcher mit einem Durchmesser von nicht mehr als 80 Zentimetern. Gerade so viel Platz, um einen Mann senkrecht in die Tiefe zu lassen (oder noch besser: ein Kind...). In den Tunnelwänden befinden sich kleine Einkerbungen, die als Griffe oder Trittflächen zum Auf- und Absteigen verwendet werden.
Staub, Staub, Staub. Unsere Haut sah nach diesem Tag dem roten Gras an der Straße änhnlich... |
Nach einer weiteren Staubstrecke erreichten wir den zweiten Wasserfall.
Ich stand auf der Mitte der Hängebrücke, als Krissi von rechts und Mama von links zugleich meinen Namen riefen. Verwirrt schaute ich einige Sekunden von Seite zu Seite und ging nach rechts, da Krissi energischer klang. Bei ihr angekommen, erfuhr ich den Grund.
"Geh mal aus'm Bild."
...
Nachdem Krissi fertig geknipst hatte, flitzte ich zum anderen Ende.
(mit mir sieht das Motiv doch viel besser aus Krissi???????) |
Nach einer Dreiviertelstunde düste auch Krissi los, um bei der Suche zu helfen. Leider vergeblich... Vermutlich hatte sie jemand in der kurzen Zeit eingesteckt, da Mama genau wusste, wo sie die Kamera verloren haben musste. Wir sprachen noch mit ein paar Einheimischen und boten Finderlohn an, doch die Kamera blieb verschwunden.
Geknickt fuhren wir trotzdem noch zu einem dritten Wasserfall.
...und staubig |
Wir kamen an einer Pagode vorbei, an der Mönche gerade den Garten pflegten. Sie verrieten uns, dass man vom Berg hinter der Pagode schön den Sonnenuntergang sehen könnte. Wir sausten auf unseren Mopeds los - und waren leider zu spät...
Krissi's Shirt und mein Beutel waren zuvor weiß... |
An unserem letzten Tag in Kambodscha unternahmen wir eine Mopedtour zum 30 Kilometer entfernten District Burkeo, in dem Edelsteine abgebaut werden.
Im Vorfeld hatten sich meine cleveren Eltern "Wo geht es zu den Edelsteinminen?" auf kambodschanisch übersetzen und einen Zettel schreiben lassen, da hier niemand englisch spricht/versteht.
Aufgrund sehr unpräziser Wegbeschreibungen verfuhren wir uns trotzdem zweimal, fanden aber schließlich doch zu unserem Ziel. Dort wurden wir gleich von drei Frauen belagert, die uns ihre kleinen Schätze verkaufen wollten.
Der blaue Zirkon |
Mit Kinderlachen und weiteren HEEELLOOOOO's verabschiedeten wir uns aus dem Edelsteindorf und Kambodscha.
Erkenntnisse aus Kambodscha:
1. Es gibt hier einen unerschöpflichen Vorrat an kleinen Hundebabys. Wo man auch hinschaut, springt ein Welpe (oder mehrere) durch die Gegend.
2. An jeder Ecke stolzieren die schönsten Hähne umher. Einer prachtvoller als der andere!
3. Ich frage mich, ob irgendwann die Brautpaare ausgehen. Ob man hier doppelt heiraten kann?
4. Frauen tragen äußerst modische Schlafanzüge als Alltagsoutfit.
5. Kambodschaner benutzen ihre Hupe häufiger (oder anstatt) als die Bremse.
6. Es gibt nicht ganz so gutes/vielfältiges Essen. Außer Bananenfritter...
7. In Kambodscha wird mit zwei verschiedenen Währungen bezahlt. Du gibst US-Dollar und bekommst Riel zurück.
8. Die Frau verwaltet das Geld. Immer und überall.
9. Das Geld wird immer mit beiden Händen gleichzeitig überreicht. Diese Geste zeigt, dass es von Herzen kommt.
10. Das Land ist überraschend einfach zu bereisen. Und so so so spannend!
Erkenntnisse aus Kambodscha:
1. Es gibt hier einen unerschöpflichen Vorrat an kleinen Hundebabys. Wo man auch hinschaut, springt ein Welpe (oder mehrere) durch die Gegend.
2. An jeder Ecke stolzieren die schönsten Hähne umher. Einer prachtvoller als der andere!
3. Ich frage mich, ob irgendwann die Brautpaare ausgehen. Ob man hier doppelt heiraten kann?
4. Frauen tragen äußerst modische Schlafanzüge als Alltagsoutfit.
Wenns sein muss auch im Partnerlook. |
6. Es gibt nicht ganz so gutes/vielfältiges Essen. Außer Bananenfritter...
7. In Kambodscha wird mit zwei verschiedenen Währungen bezahlt. Du gibst US-Dollar und bekommst Riel zurück.
8. Die Frau verwaltet das Geld. Immer und überall.
9. Das Geld wird immer mit beiden Händen gleichzeitig überreicht. Diese Geste zeigt, dass es von Herzen kommt.
10. Das Land ist überraschend einfach zu bereisen. Und so so so spannend!
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